Stadtteilmagazin für Osdorf und Umgebung

OsBorn53:

Ende gut, alles gut?

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Das Café OsBorn53 gehört zum Kernangebot im Bürgerhaus Bornheide. Dennoch schien diese wichtige Einrichtung angesichts der in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Sach- und Personalkosten in ihrer Existenz immer wieder stark gefährdet.  Schon 2024 konnte eine Fortführung des Cafébetriebes für das Folgejahr nur sichergestellt werden, weil der Bezirk Altona seine Zuwendungssumme durch Haushaltsreste einmalig auf ca. 44.800 € aufstockte.  
2025 erschien die Ausgangslage dann noch düsterer: Weil sich für die Jahre ab 2026 weiter hohe (und steigende) Defizite abzeichneten, die zudem der Bezirk allein anscheinend nicht mehr tragen konnte oder wollte, wäre nach Einschätzung des Trägers des Cafés eine Schließung der Einrichtung zum Jahresende 2025 unausweichlich geworden.

Mittlerweile erscheint diese Gefahr gebannt durch eine von Bezirk, Sozialbehörde sowie der Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation gemeinsam erarbeitete Lösung. Eine entsprechende schriftliche Zusage an den Träger des Cafés soll die Finanzierung bis Ende 2028 sicherstellen (siehe Westwind 10/2025). Ermöglicht wurde diese Lösung durch den enormen Einsatz der Borner Runde und vieler Aktiver, die u. a. fast 700 Unterschriften für den Erhalt der Einrichtung sammelten und im Juni 2025 an Finanzsenator Dressel übergaben. Darüber hinaus wurden die örtlichen Abgeordneten und die Medien erfolgreich für das Problem sensibilisiert – sowohl der NDR als auch die Hamburger Printmedien berichteten.

Bis 2028 ist es zwar lange hin, dennoch wäre es wohl ein Fehler, wenn diejenigen, denen die Rettung des OsBorn53 zu verdanken ist, sich jetzt auf ihrem politischen Erfolg ausruhen würden, frei nach dem Motto „Ende gut, alles gut“. Spätestens 2028 könnte es wieder eng werden, und deshalb sollten alle Beteiligten beizeiten zusätzliche Anstrengungen unternehmen, den Kundenstamm des Cafés und damit auch die Verankerung im Stadtteil sowie die Einnahmen aus dem Geschäftsbetrieb zu vergrößern (und damit den Zuschussbedarf zu begrenzen).  

Mit der Kampagne zur Rettung des Cafés ist ja schon ein Anfang gemacht: Die Unterschriftenaktion hat ebenso wie die Berichte im NDR-Journal und in der Presse sicherlich dazu beigetragen, das OsBorn53 öffentlich sichtbarer zu machen. Jetzt heißt es: Diese Chance nutzen, denn gerade in den Nachmittagsstunden liegt das Lokal häufig noch recht einsam und verlassen da. Marketingbemühungen, die den Bekanntheitsgrad und die Nutzung des gastronomischen Angebots erhöhen und zugleich das Café als Nachbarschaftstreff und Begegnungsort stärken, erscheinen darum geboten.

Die im Zuge der Rettungsaktion im Sommer an der Dinowiese aufgestellte Plakatwand ist da ein guter erster Beitrag (siehe Foto). Außerdem gehört zum Träger des OsBorn53, der KoALA GmbH, praktischerweise auch ein Projekt KoALA Marketing –  Expertise ist somit vorhanden und damit eigentlich beste Voraussetzungen, um z. B. in Zusammenarbeit mit Borner Runde, Bürgerhaus und Kunden des Cafés ein nachhaltiges Werbekonzept zu erarbeiten und umzusetzen. Vielleicht helfen ja besondere Events, die mit Flyern, Plakaten und in den sozialen Medien geworben werden? Oder ein offensiv vermarktetes Angebot an Einrichtungen, Gruppen und Vereine in der Nachbarschaft, das Café auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten für Veranstaltungen zu nutzen (wenn es sich denn finanziell rechnet)?

Was sicherlich nicht in Frage kommt, sind die üblichen Instrumente der Kundengewinnung in der herkömmlichen Gastronomie: Mit einer „Happy Hour“ (alles zum halben Preis) etwa kann das OsBorn53 nicht punkten – dazu sind Speisen und Getränke schon viel zu günstig. Aber dass sowohl das Essen als auch Kaffee und Kuchen hier nicht nur gut, sondern auch extrem billig sind, wollen wir im Westwind nochmals ausdrücklich hervorheben und hier gleich mit einem Appell an alle Menschen in der näheren und weiteren Umgebung des Bürgerhauses verbinden: Jeder kann einen kleinen Beitrag zum längerfristigen Erhalt dieses attraktiven Treffpunkts im Quartier leisten – einfach ´mal hingehen und das Angebot ausprobieren!  

Rainer Erbe

 

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