Stadtteilmagazin für Osdorf und Umgebung
Lurup und der Osdorfer Born sind bislang weiße Flecken im Stadtrad-Netz – doch nun tut sich etwas. Auf einen Antrag der Grünen hatte die Bezirksversammlung mit den Stimmen aller Fraktionen eine Empfehlung an die grün geführte Verkehrsbehörde beschlossen (Westwind 5/2025). Darin steht, dass kurzfristig Stadtradstationen am Rugenbarg/Alt-Osdorf, am Born Center und am Lurup Center eingerichtet werden sollen. Das Engagement der Bezirkspolitik zeigt Wirkung, wie aus einer Stellungnahme der Verkehrsbehörde hervorgeht.
Wie lautet die Antwort aus der Verkehrsbehörde?
„Eine zeitnahe Einrichtung der Stationen in Lurup und Osdorf im Verlauf dieses Jahres wird angestrebt“, heißt es in der Stellungnahme der Behörde vom 30. Mai. Damit sind Born Center und Lurup Center gemeint. Der Standort Rugenbarg/Alt-Osdorf werde „aufgrund der weniger stark verdichteten Siedlungsstruktur und des damit verbundenen geringeren Nutzungspotenzials“ derzeit nicht vorrangig verfolgt.
Wie geht es weiter?
Für die Standorte Born Center und Lurup Center werden nun nach und nach Ortsbegehungen stattfinden und geeignete Flächen ausgemacht. Die verschiedenen Flächenvarianten für eine Stadtrad-Station werden dann „mit den Trägern öffentlicher Belange abgestimmt.“ Dass die Stationen inzwischen keine im Boden verankerten Pfosten mehr brauchen, an denen die Räder angeschlossen werden müssen, beschleunige die Flächenabstimmung und Planung allerdings nicht, so die Behörde. Ob die Stationen tatsächlich wie nun angepeilt in diesem Jahr fertig werden, unterliege nicht weiter genannten „vielfältigen Abhängigkeiten“.
Wie viele Stationen gibt es?
Das Stadtrad-System zählt aktuell 332 Stationen in Hamburg. Die Verkehrsbehörde will es schrittweise im gesamten Stadtgebiet ausbauen.
Bis 2026 sollen es 365 städtisch finanzierten Stationen werden. Die roten Räder gibt es seit 15 Jahren. Betreiber ist die Bahn-Tochter Deutsche Bahn Connect. Der Normaltarif kostet fünf Euro im Jahr. Bis 30 Minuten ist es kostenlos, ein Rad zu leihen. Wechselt man das Rad, kann man jeweils eine halbe Stunde kostenfrei weiterfahren. Damit ist es für Menschen mit wenig Geld geeignet oder für potenzielle BusfahrerInnen, die sich bei schönem Wetter nicht in einen überfüllten Bus quetschen wollen. Und schneller ist es auch noch: Zum Altonaer Rathaus braucht man rund 30 Minuten, vier Minuten weniger als mit dem HVV.
Matthias Greulich