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Das KL!CK Kindermuseum zieht um

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Besuch im KL!CK Kindermuseum, denn dort stehen große Umwälzungen an: Die Sanierung des Gebäudes soll demnächst beginnen. Über diese seit Jahren geplante Sanierung, den vorübergehenden Umzug des gesamten Museums und die weiteren Perspektiven sprach der Westwind mit Judith Rädlein, seit einem Jahr Geschäftsführerin des Vereins Kindermuseum Hamburg e. V.

ww: Frau Rädlein, warum muss das Kindermuseum überhaupt raus aus seinen Räumen?
Judith Rädlein: Man sieht ja, wenn man im Eingangsbereich steht, dass es durch das Dach tropft. Nach 50 Jahren ist das Gebäude einfach marode, die Bausubstanz ist brüchig, unter anderem sind auch die Toiletten ein großes Problem.

Diese Schäden sind schon lange bekannt. Warum geht es erst jetzt los?
Das ist ein gute Frage, aber wenn man erlebt, wie komplex dieser Prozess ist, wer alles betroffen ist und in den Steuerungsrunden sitzt … Die Kirche ist beteiligt, die Stadt, der Bezirk Altona, auch der Bund, über RISE nämlich – da sind sehr viele Personen im Spiel, es braucht sehr viele Entscheidungen und Genehmigungen und so weiter  …

Und wann ist es nun wirklich so weit?

Wir ziehen Ende Mai aus, und wir wollen nur eine ganz kurze Schließzeit haben, möglichst zwei, höchstens drei Wochen, und Mitte Juni am neuen Standort im Brandstücken wieder öffnen. Unser Übergangsquartier beziehen wir in einer Halle der Stadt.
Wir haben dort nur etwa halb so viel Fläche wie hier und zeigen am neuen Standort drei unserer beliebtesten Ausstellungen: „Urgroßmutters Alltagsleben“, „Treffpunkt Körper“ und „Pipapo“ sowie Wechselausstellungen. Der Baubeginn hier im Haus soll dann im September sein, und der Plan ist, dass die Sanierung im Mai 2027 fertig ist. Dieser Zeitplan ist „sportlich“, das muss er aber auch sein, denn die finanziellen Mittel stehen nur bis Ende 2027 zur Verfügung.

Was sind in Bezug auf den Umzug die größten Herausforderungen?
Dass sich in den 21 Jahren, die das Museum existiert, doch einiges angesammelt hat und wir eine Auswahl treffen müssen: Was wird mitgenommen, was wird eventuell eingelagert? Wir haben ja auch sehr große Exponate. Und nach der Sanierung wird das Haus natürlich anders sein als bisher. Wir haben, wenn wir in zwei Jahren hierher zurückkehren, nicht nur ein komplett erneuertes Gebäude, sondern auch fast ein Drittel mehr Fläche als bisher.
Und wir werden dann zwei Häuser haben, die Hafencity kommt ja hinzu. Wir machen gerade eine Ausschreibung für eine Ausstellungsgestalterin, die mit uns zusammen ein neues Konzept erarbeiten soll.

Sie erwähnen den „Ableger“ in der Hafencity. Wird dieser zweite Standort nicht Besucherzahlen vom Standort Osdorfer Born Richtung Hafencity lenken?
Nein, diese Gefahr sehen wir nicht. Wir haben hier seit vielen Jahren sehr gute und beständige Besucherzahlen, und wir haben Kooperationspartner, die gerne mit uns zusammenarbeiten. Und für die erste Zeit im Übergangsquartier haben wir eine Gutscheinaktion vorbereitet: BesucherInnen zahlen mit diesem Gutschein nur den halben Eintrittspreis. Außerdem: Das Haus in der Hafencity heißt „urbaneo – Junges Architekturzentrum“, hat also eine andere thematische Fokussierung und richtet sich im Unterschied zum KL!CK vornehmlich an Jugendliche. Es wird dort mehr Raum für Partizipationsprojekte mit Jugendlichen und älteren Kindern geben, wenngleich Familien und Kinder jeden Alters natürlich willkommen sind.

Auf welchem Stand ist das Projekt in der Hafencity?
Das Gebäude ist ja ein Neubau und auch da gab es eine Reihe baulicher Probleme – aber am 4. April wird das „urbaneo- Junges Architekturzentrum“ in der Hafencity mit einer großen Feier eröffnet! Bürgermeister Tschentscher hat seine Teilnahme zugesagt.

Wir haben gehört, dass es dieses Jahr noch eine zweite Feier geben soll.
Ja, die Eröffnung in der Hafencity ist nicht die einzige große Feier in diesem Jahr. Die Gründerin und langjährige Leiterin des KL!CK Kindermuseums, Margot Reinig, hat nach zwanzig Jahren die Leitung des Museums abgegeben, und wir werden sie am 13. Juni mit einem richtig großen Fest verabschieden.

Mit Judith Rädlein sprach Frieder Bachteler

 
 
Noch am bisherigen Standort

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