Stadtteilmagazin für Osdorf und Umgebung

Raus aus Osdorf (Teil IV):

Radtour ins Alte Land

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Unsere Westwind-Serie aus dem Vorjahr mit Vorschlägen für Fahrradausflüge von Osdorf zu lohnenden Zielen in die nähere Umgebung hat viel Zuspruch gefunden. Wir fühlen uns daher ermutigt, die Reihe fortzusetzen. Unser heutiger Tipp kommt von einem Leser und steht unter dem Motto „Im Süden von der Elbe ist das Leben nicht dasselbe…“, wie schon 2003 die Absoluten Beginner in ihrem City Blues rappten. Wer jetzt vermutet, dass die Radtour passend zur Jahreszeit und zur Obstblüte ins Alte Land gehen soll, der liegt goldrichtig. 
 

Und los geht’s: Wir starten diesmal in der „Blumensiedlung“ in Osdorf Mitte und queren zügig den „Kaschmir-Äquator“ (Osdorfer Landstraße) beim EEZ, um dann südlich neben dem Edeka ins Grüne einzutau-
chen. Der Weg führt durch den Kleingartenverein, am Ziegelei-Teich und der Internationalen Schule entlang, nach links an den Sportplätzen vorbei, kreuzt den Hemmingstedter Weg und schlängelt sich zwischen Botanischem Garten und Poloplatz zum S-Bahnhof Flottbek.

Nach der Bahnunterführung (hier muss geschoben werden!) lockt links das Cafe Knips, für eine Pause ist es aber eindeutig zu früh. Wir biegen am Derbyplatz nach rechts und fahren elbwärts entlang der großen Wiese (ehemals Gelände der Baumschule v. Ehren), zuletzt für Hamburger Verhältnisse steil bergab, queren die Straße Quellental, um dann gegenüber durch den Wesselhöft-Park sanft Richtung Teufelsbrück zu rollen.
 
Am Fähranleger Teufelsbrück geht es mit der Fährlinie 64 (alle 30 min auf ´5, ´35) nach Rüschpark, wo wir unser Zielgebiet Südelbien betreten. Links sehen wir als Relikt der Deutschen Werft (bis 1973 produktiv, letzter Stapellauf war eine Bohrinsel) noch das Hochhaus des ehemaligen Verwaltungsgebäudes. Wir wenden uns aber nach rechts und radeln durch den mittlerweile auf dem Werftgelände angelegten Park bis zur Straße Nesspriel, die jenseits der Flutschutzmauer nach rechts führt. Entlang der Mauer mündet der Weg schließlich auf den Nessdeich. Hier beginnt nach kurzer Strecke ein breiter Radweg, dem wir (rechts immer mit Blick auf das Airbus-Gelände), bis zur Einmündung in die Straße „Am Rosengarten“, folgen. Kurz davor links bietet der Zugang zum Naturschutzgebiet Alte Süderelbe die Möglichkeit zu einem Abstecher. Wir bleiben aber weiter auf dem komfortablen Radweg und queren nach einigen 100 Metern die Straße  an der Fußgängerampel und erreichen das schon länger sichtbare Neuenfelde mit seiner alten Kirche und der berühmten Arp Schnitger-Orgel.
 
Ab Neuenfelde geht es dann östlich zurück nach Finkenwerder. Man kann auf dem alten Deich neben der Hasselwerder Straße fahren, rechts die Höfe der Obstbauern, links der weite Blick über die für das Alte Land typischen Plantagen, besonders schön zur Zeit der Obstblüte im April/Mai. Dieses 
Jahr muss man sich allerdings sputen, denn angesichts des milden Winters hat die Apfelblüte extrem früh eingesetzt …
 
Auf dem Deich geht es weiter entlang der Straßen Vierzigstücken und Hohenwischer Deich nach Osten, bis ein Schild den Fahrradweg nach Finkenwerder (nach links) anzeigt. Dem 
Wegweiser folgend erreicht man nördlich die Straße „An der alten Süderelbe“. Hier halten wir uns rechts, wieder auf einem komfortablen Radweg, überqueren die alte Süderelbe und schwenken dann an der Kreuzung links auf den Aue-Hauptdeich ein. Schöner als der Weg entlang der Straße nach Finkenweder hinein ist es, nach dem Zufluss zur Alten Süderelbe rechts den Deich zu queren und am Köhlfleet entlang Richtung Fähranleger zu fahren, vorbei am Liegeplatz für Binnenschiffe und dem kleinen Hafen mit Museumsschiffen. Von dort sind es nur wenige 100 Meter bis zur Fähre.
 

Vorher kann man sich noch bei der „Finkenwerder Landungsbrücke“, oder direkt am Zugang zum Anleger im „Dampferimbiss“ (Kaffee, Bier, Currywurst, Pommes ) stärken. Wer ausreichend Geld hat, kann dies auch nach der Rückfahrt mit der Fähre direkt auf dem Anleger Teufelsbrück bei Café Engel mit wunderbarem Blick über die Elbe noch nachholen.
Wenn man den restlichen Rückweg nach Osdorf variieren will, fährt man durch den Jenischpark, so kann man den etwas mühsamen Anstieg vom Elbufer noch etwas aufschieben bzw. sanfter gestalten. Die Dauer der Tour beträgt je nach Pausen und Wartezeiten auf die Fähre um die vier Stunden. Und noch ein letzter Tipp: Wer ausgedehntere Fahrradtouren durch das Alte Land in Erwägung zieht, findet im Internet eine Vielzahl nützlicher Infos, z. B. bei www.tourismus-altesland.de/fahrrad/

 
Christian Gütschow
St. Pankratius in Neuenfelde
Kleine Pause an der Straße
Apfelblüte im Alten Land

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